Anwendung und Eigenschaften

• PU 426 ist eine selbstverlaufende, lösungsmittelfreie 2 koponentige Polyurethan-Beschichtung und Abdichtung.
• Das Material wird eingesetzt als flexible Zwischenschicht unter Belägen, insbesondere auch im Küchenbodenbereich, sowie auch als risseüberbrückende Abdichtungsschicht unter Reaktionsharzbelägen (Dekorbelägen), im Innen- und auch im Außenbereich.
• PU 426 verfügt über ein „Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis für flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen (AIV)“.

• Als Nutzbelag mit anschließender deckender- und farbtonstabiler Deckversiegelung ist PU 426 in Bereichen mit geringer Belastung geeignet.
• Der Belag ist nicht für eine industrielle Nutzung vorgesehen.
• Die Beschichtung hat sehr gute Verlaufs- und Glätteigenschaften und härtet schwundfrei aus.
• Der ausgehärtete Belag weist eine hohe Elastizität auf.
• PU 426 bietet auch dort besondere Vorteile, wo durch den Untergrund bedingt
• mehr Flexibilität notwendig wird.
• Dies kann bei verformungsanfälligen, schwachen Untergründen, wie z.B.
  • Gussasphalt,
  • Spanplatten,
  • Metalluntergründen
• und
  • Sanierungsflächen
• der Fall sein.
• Die Beständigkeit gegenüber Chemikalien wie
  • Wasser,
  • Salzlösungen,
  • Mineralölen,
  • verdünnten Laugen
• und
  • Säuren
• ist gegeben.
• Begrenzte Beständigkeit besteht gegenüber konzentrierten Chemikalien, wie
  • Säuren,
  • Laugen u.a.m.
• Gegenüber Lösungsmitteln ist die Beständigkeit gering.

• Hinweis:
• PU 426 kann in verschiedenen Farbtönen geliefert werden, ist jedoch aufgrund der chemischen Struktur nicht vergilbungsbeständig.
• Geringe Farbtonabweichungen der Beschichtung sind aus technischen Gründen möglich.
• Beachten Sie unseren Hinweis zu Farbe / Farbgebung.
• Helle Farbtöne können in dekorativen Bereichen zusätzlich farbstabil deckend mit PU 806 E versiegelt werden.
• Bei hohen Punktlasten sind ggf. Eindrücke nicht auszuschließen.

Produktmerkmale

• lösungsmittelfrei
• sehr guter Verlauf
• elastisch und verformungsfähig
• hydrolyse- und verseifungsbeständig
• verarbeitungsfertig
• für Sanierungen

Prüfungen

• Mechanische Kennwerte:
• Kiwa Polymer Institut GmbH, 2013
• Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis,
• Abdichtung: Kiwa Bautest Dresden, 2010

Einsatzbereich

• Als flexible Zwischenschicht (Schwimmschicht unter Reaktionsharz - Belägen.)
• Als elastische Abdichtungsschicht im Verbund mit nachfolgenden Beschichtungen auf Balkonen und Terrassen.
• Als abdichtende Zwischenschicht unter Abstreubelägen, z.B. im Küchenbereich.
• Als elastischer Nutzbelag in Bereichen mit geringer mechanischer Belastung.
• Auf verformungsanfälligen Untergründen wie
  • Gussasphalt,
  • Metall,
  • Holz,
  • Mischuntergründen
• und
  • risseanfälligen Untergründen.

Belagsaufbau

• Untergrundvorbereitung bei mineralischen Untergründen Untergrund, wie z.B.
  • Beton,
  • Zementestrich o.a. 
• mechanisch, z.B. mit Kugelstrahlen vorbereiten.
• Aufbau als Nutzbelag ohne Zwischenabsandung Grundierung mit den empfohlenen Grundierharzen:
  • EP 50, EP 55, EP 51 RAPID S, EP 52 S, EP 52 R
• Verbrauch
• ca. 0,3 - 0,4 kg/m².
• Bei emissionsarmen Belägen, die empfohlene Grundierung EP 55 verwenden.
• Bei Bedarf: Kratzspachtelung mit
  • EP 50,
  • EP 55, EP
  • 51 RAPID S
• und
  • Mischsand 2/1,
• Mischungsverhältnis 1 : 0,8 Gewichtsteile,
• Verbrauch ca. 0,8 - 1,2 kg/m² Mischung.
• Alternativ kann bereits nach der Grundierung ohne Absandung eine Kratzspachtelung mit
  • PU 426  oder PU 421 
• unter Zusatz von ca. 20 - 30 % Quarzsand 0,1 / 0,3 mm,
• Verbrauch ca. 0,8 - 1,0 kg/m², aufgebracht werden.

• Wichtiger Hinweis:
• Nur mit der Grundierung
  • EP 50 oder EP 55
• kann nach einer Härtungszeit von mindestens 14 bis max. 48 Stunden (bei 20 °C),
• ohne Absandung, direkt mit PU 426 beschichtet werden.
• Bei EP 51 RAPID S kann ohne Absandung nach mindestens 4 bis max. 24 Stunden (bei 20 °C)
• mit PU 426 beschichtet werden, sofern die Oberfläche porenfrei ist.
• Bei anderen Grundierungen oder veränderten Zeitabläufen,
• muss eine Zwischensandung ausgeführt werden.

• Aufrakeln des Belages PU 426, z.B. mit Zahnspachtel S4 oder Pajarito 48,
• Verbrauch 2,3 - 2,6 kg/m².
• Nach 10 bis 20 Minuten mit der Stachelwalze entlüften.

• Untergrundvorbereitung bei Gussasphalt
• Untergrund mechanisch mit Kugelstrahlen vorbereiten.
• Darauf erfolgt direkt Kratzspachtelung mit PU 426 unter Zugabe von
• ca. 20 - 30 % Quarzsand 0,1 / 0,3 mm,
• Verbrauch ca. 0,8 - 1,0 kg/m².
• Für die nachfolgende Beschichtung muss die Oberfläche porenlos sein.

• Aufrakeln des Belages PU 426, z.B. mit Zahnspachtel S4 oder Pajarito 48,
• Verbrauch 2,3 - 2,6 kg/m².
• Nach 10 bis 20 Minuten mit der Stachelwalze entlüften.

• Dekorative Endversiegelung
• Bei dekorativen Belägen erfolgt eine deckende Versiegelung mit PU 806 E,
• Verbrauch 0,150 - 0,180 kg/m².
• Durch die Zugabe von Strukturmittel RHX kann die Rutschhemmung bis auf R10 eingestellt werden.

• Hinweis:
• Bei anderen Grundierungen oder Zeitabläufen, muss eine Zwischensandung ausgeführt werden.

• Belagsaufbau als Abdichtung mit Zwischenabsandung
• Grundierung mit anderen Epoxidharz-Grundierharzen,
• Verbrauch ca. 0,4 - 0,5 kg/m².

• Offene Absandung der frischen Oberfläche mit Quarzsand 0,3 / 0,8 mm,
• Verbrauch ca. 0,5 - 1,0 kg/m².

• Darauf erfolgt die Abdichtung mit PU 426 in 2 Schichten.
• Verbrauch ca. 2,5 - 2,8 kg/m².
• Die erste Schicht wird mit 1,5 - 2,0 kg/m² ausgeführt.  
• Die folgende Schicht mit ca. 0,8 -1 ,0 kg/m².
• Sofern ein Materialwechsel auf Epoxidharz oder andere Beläge erfolgt,
• ist die Oberfläche mit Quarzsand 0,3 / 0,8 mm abzusanden,
• Verbrauch ca 1 - 2 kg/m².
• Nach Erhärtung können weitere Schichten aufgebracht werden.

Untergrund

• Der zu beschichtende Untergrund muss
  • eben,
  • trocken,
  • staubfrei,
  • ausreichend zug- 
• und
  • druckfest 
• und
  • frei vonschwachhaftenden Bestandteilen 
• und
  • Schalen sein.
• Haftungsmindernde Stoffe wie
  • Fett,
  • Öl
• und
  • Farbrückstände
• sind vorher durch geeignete Maßnahmen zu entfernen.
• Die Hinweise der Fachverbände,
• z.B. BEB-Arbeitsblätter KH-0/U und KH-0/S in der aktuellen Fassung
• sowie die Hinweise in den Produktinformationen der empfohlenen
• Grundierungen wie z. B.
  • EP 50,
  • EP 51 RAPID S
• und
  • EP 52 Spezialgrund 
• sind zu beachten.

• Die zu beschichtenden Untergründe sind mechanisch,
• vorzugsweise durch Kugelstrahlen vorzubereiten.
• Die vorbereitete Fläche muss
  • sorgfältig,
  • satt
• und
  • porenfrei  
• grundiert werden.
• Untergründe sind oftmals schwer hinsichtlich der notwendigen Porenfreiheit zu beurteilen.
• Es wird daher und auch zur Glättung des Untergrundes eine Kratzspachtelung empfohlen.
• Sofern der Untergrund nicht porenfrei grundiertworden ist,
• können in der Beschichtung Blasen und Porendurch aus dem Untergrund aufsteigende Luft entstehen.
• Im Zweifelsfall wird eine Probefläche empfohlen.
• Zur Verbesserung der Haftung wird die Oberfläche offen mit ca. 0,5 - 1,0 kg/m² Quarzsand 0,3 / 0,8 mm abgestreut.

• Gussasphalt:
• Kann direkt mit
  • PU 426
• oder
  • PU 421
• kratzgespachtelt werden.

• Stahluntergründe:
• Nach Vorbereitung mit
  • EP 52 Spezialgrund 
• grundieren und mit Quarzsand 0,3/0,8 mm offen abstreuen.

• Spanplatten können mit
  • EP 55
• oder
  • EP 50
• grundiert werden.
   

Mischen

• Bei Kombi-Gebinden liegt in einer Arbeitspackung das werkseitig gewogene Material im genau richtigen Mischungsverhältnis vor.
• Das Gebinde der Komponente A hat ausreichendes Volumen zur Aufnahme der gesamten Menge.
• Den Härter B restlos in das Harzgebinde A leeren.
• Die Vermischung erfolgt maschinell mit einem langsam laufenden Rührgerät (200 - 400 U/min)
• und soll 2 - 3 Minuten betragen, bis eine homogene, schlieren freie Masse entsteht.
• Zur Vermeidung von Mischfehlern wird empfohlen, das Harz-/Härter-Gemisch grundsätzlich in ein
• sauberes Gefäß umzuleeren und nochmals kurz zu mischen
• („Umtopfen“).
• Bei Teilentnahmen sind die Einzelkomponenten aufzurühren und im Mischungsverhältnis auszuwiegen.

Verarbeitung

• Die Verarbeitung erfolgt sofort nach dem Mischen mit Rakel oder Zahnspachtel,
• durch aufziehen einer gleichmäßig dicken Schicht auf den vorbereiteten Untergrund.
• Das Produkt ist auf optimale Entlüftung eingestellt.
• Trotzdem ist das Abrollen mit der Stachelwalze zur Verbesserung der Benetzung zum Untergrund,
• der Verlaufsoptimierung und Luftblasenentfernung empfehlenswert.
• Das Abrollen mit der Stachelwalze soll zeitversetzt nach 10 - 20 Minuten erfolgen.
• Um ansatzfrei zarbeiten, immer „frisch in frisch“ arbeiten und vor Arbeitsbeginn Arbeitsfelder festlegen.
• Abstreuungen wegen der Entlüftung nicht zu früh vornehmen, optimaler Zeitpunkt
• bei 20 °C nach 15 - 30 Minuten.
• Die Temperatur an Boden und Luft darf nicht unter 10 °C und/oder
• die Luftfeuchtigkeit darf nicht über 75 % betragen.
• Das zu verarbeitende Material muss bei der Verarbeitung die Raumtemperatur aufweisen.
• Die Bodentemperatur darf innerhalb der empfohlenen Verarbeitungsbedingungen maximal 3 °C kälter sein,
• als die umgebende Raumlufttemperatur, damit ein Taupunkt an der zu beschichtenden Oberfläche und
• der frischen Beschichtung ausgeschlossen wird.
• Tritt eine Taupunktsituation auf, kann eine reguläre Trocknung nicht erfolgen und es
• treten Härtungsstörungen und Schaumbildung auf.
• Es kann zu abweichenden technischen Eigenschaften kommen.
• Nicht bei starker Sonneneinstrahlung oder auf stark aufgeheizten Oberflächen arbeiten,
• da die Verarbeitungszeit stark verkürzt wird und Blasenbildung möglich ist.
• Polyurethanbeschichtungen sind im frischen Zustand empfindlich gegenüber Feuchtigkeit,
• die Angaben zur Luftfeuchte sind deshalb dringend einzuhalte.
• Die Beschichtung taufeuchter Untergründe sowie die Verwendung von feuchtem Sand oder auch Schweiß
• führen zum Aufschäumen des Materials und müssen vermieden werden.
• Wasser- und Chemikalienbelastung sollte während der ersten 7 Tage vermieden werden.
• Die angegebenen Härtezeiten beziehen sich auf 20 °C, bei tieferen Temperaturen
• verlängern sich die Verarbeitungs- und Härtungszeiten, bei Temperaturerhöhung werden diese verkürzt.
• Werden die Verarbeitungsbedingungen nicht eingehalten,
• können Abweichungen in den beschriebenen technischen Eigenschaften des Endproduktes auftreten.

Reinigung

• Zur Reinigung von frischen Verunreinigungen und zur Reinigung von Werkzeugen sofort nach Gebrauch Verdünnung PU - Reiniger verwenden.
• Gehärtetes Material kann nur mechanisch entfernt werden.

Lagerung

• Trocken wenn möglich frostfrei lagern.
• Ideale Lagertemperatur 10 - 20 °C.
• Vor Verarbeitung auf geeignete Verarbeitungstemperatur bringen.
• Anbruchgebinde dicht verschließen und baldmöglichst aufbrauchen.

Besondere Hinweise

• Das Produkt unterliegt der Gefahrstoffverordnung, Betriebssicherheitsverordnung sowie den Transportvorschriften für Gefahrgut.
• Die erforderlichen Hinweise sind im DIN-Sicherheitsdatenblatt enthalten. Kennzeichnungshinweise auf dem Gebindeetikett beachten.

Die benötigten Werkzeuge erhalten Sie in unseren Werkzeugshop:

Technisches Datenblatt*

Sicherheitsdatenblätter

• Momentan sind Sicherheitsdatenblätter nur auf Anfrage erhältlich.
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