Anwendung und Eigenschaften

• PU 882 (farblos) und PU 883 (farbig) sind lösungsmittelhaltige, sehr verschleißfeste 2-Komponenten-Versiegelungen mit seidenglänzender Oberfläche.
• Während PU 882 farblos ist, wird PU 883 in verschiedenen Farbtönen geliefert.
• Die Versiegelungen ergeben feinnarbige, seidenglänzende Oberflächen, welche mit geeigneten Kurzfloor - Rollen hergestellt werden können.
• PU 882 und PU 883 werden zur Herstellung von gleichmäßigen, seidenmatten Oberflächen bei dekorativen Gewerbefußböden verwendet.
• Beim transparenten PU 882 können auch zur optischen Gestaltung Color - Chips eingestreut werden.
• Die Versiegelungen können auf Polyurethan- und Epoxidharzbelägen eingesetzt werden, es ist jedoch das Verarbeitungszeitfenster für die jeweilige Produktkombination einzuhalten.
• Bei vergilbungsanfälligen Polyurethanbeschichtungen sollte immer eine deckende Versiegelung, wie das farbige PU 883 eingesetzt werden.
• Transparente Versiegelungen können bei farbunempfindlicheren, dunkleren Farben eingesetzt werden.
• PU 882 und PU 883 werden aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt.
• Beide Versiegelungen zeigen nahezu keine Vergilbung und werden überwiegend in Bereichen mit dekorativen Anforderungen an den Fußboden eingesetzt.
• Auf industriell genutzten Flächen, auf denen Flurfördergeräte bewegt werden, kann die dünnschichtige Versiegelung durch Bremswirkung der Räder abgerieben werden.
• Es ist deshalb im Einzelfalle zu prüfen, ob der Versiegelungseinsatz auf solchen Flächen sinnvoll ist.
• Das Produkt ist beständig gegen verdünnte Säuren und Laugen, Lösungen von Salzen sowie auch temporär gegen Lösungsmittel.
• Polyurethanversiegelungen sind nicht ausreichend Reifenbeständig, bei längeren Standzeiten können Abdrücke entstehen.
• Zur Vermeidung werden Epoxidharz-Versiegelungen, wie z. B. EP 700 E, empfohlen.
• PU 882 und PU 883 unterliegen aufgrund des Lösungsmittelgehaltes der Gefahrstoffverordnung.

Produktmerkmale

• seidenglänzende Oberfläche
• lösungsmittelhaltig
• feinstrukturierte Oberfläche
• gut verschleißfest
• vergilbungsarm
• gutes Füllvermögen
• frei von lackschädlichen Substanzen

Einsatzbereich

• PU 882 (transparent) und PU 883 (farbig) werden eingesetzt zur
  • seidenglänzenden Versiegelung
• von Epoxidharzbelägen und Beschichtungen in
  • gewerblichen und industriellen Bereichen  
• mit dekorativen Anforderungen, z. B. als
  • unifarbene Beläge
• oder mit Abstreuungen, z. B. mit
  • Color - Chips.
• Als seidenglänzende Versiegelung für Polyurethanbeschichtungen, wie z. B. dem vergilbungsarm
  • PU 410,  
• aber auch auf Standardbeschichtungen wie
  • PU 420,
  • PU 421
• u. a., als unifarbener Belag mit
  • PU 883
• im gleichen Farbton wie die Beschichtung, oder bei verschiedensten Abstreuungen mit dem transparenten
  • PU 882.

Belagsaufbau

Unifarbener, glatter Belag

Grundierung mit den empfohlenen Grundierharzen, wie

• EP 50
• EP 51 RAPID S
• oder
• EP 52 Spezialgrund.
• Verbrauch ca. 0,3 - 0,4 kg/m².

Kratzspachtelung mit der Grundierung

• EP 50
• EP 51 RAPID S
• oder
• EP 52 Spezialgrund
• sowie
• Mischsand 2/1
• und
• offen absanden mit Quarzsand 0,3 - 0,8 mm,
• Verbrauch 0,5 - 1,0 kg/m².

Vor Auftragen der Nutzschicht überschüssigen Quarzsand entfernen.
Nicht zwingend bei nachfolgenden Epoxidharzbelägen.

Auftragen der Nutzschicht mit

• PU 410
• oder
• EP 216 Universal
• bzw.
• EP 220
• PU 420
• Verbrauch je nach Produkt ca. 2,0 - 2,8 kg/m².

Versiegelung mit PU 883 im Kreuzgang.
Verbrauch 0,130 - 0,180 kg/m².

Dekorchips-Belag mit offener Abstreuung Color - Chips ca. 3 mm.

Grundierung mit den empfohlenen Grundierharzen, wie

• EP 50
• EP 51 RAPID S

oder

• EP 52 Spezialgrund.
• Verbrauch ca. 0,3 - 0,4 kg/m².

Kratzspachtelung mit der Grundierung

• EP 50
• EP 51 RAPID S
• oder
• EP 52 Spezialgrund
• sowie
• Mischsand 2/1
• und
• offen absanden mit Quarzsand 0,3 - 0,8 mm
• Verbrauch 0,5 - 1,0 kg/m².

Vor Auftragen der Nutzschicht überschüssigen Quarzsand entfernen.
Nicht zwingend bei nachfolgenden Epoxidharzbelägen.

Auftragen der Nutzschicht mit

• PU 410
• ggf. PU 420
• EP 216 Universal
• bzw.
• EP 220.
• Verbrauch je nach Produkt ca. 2,0 - 2,8 kg/m².

Dichte Abstreuung mit Color - Chips / 1 mm, ca. 0,150 - 0,180 kg/m².
Versiegelung mit farblosem PU 882, Verbrauch 0,150 - 0,200 kg/m².

Untergrund

• Der Untergrund muss
  • trocken
• und
  • frei von jeder Art von Verschmutzung sein.
• Üblicherweise wird die Versiegelung im Zuge einer Belagserstellung als letzte Schicht aufgetragen.
• Es ist darauf zu achten, dass die vorhergehende Schicht nicht bereits verschmutzt wird.
• Der optimale Zeitpunkt zum Versiegeln ist dann erreicht, wenn die vorhergehende Schicht zu einem ausreichend beständigen Film, aber noch nicht durchgehärtet ist.
• Bei üblichen Systemen ist dies frühestens nach 18 Stunden und spätestens nach 48 Stunden bei 20 °C.
• Werden Versiegelungen zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt, ist durch Prüfung sicherzustellen, dass ausreichende Haftung erreicht wird.
• Alte, ausgehärtete Schichten können aufgrund der guten Haftung nachträglich versiegelt werden.
• Voraussetzung ist die gründliche Reinigung und ein Anschliff der Fläche.
• Werden Altflächen versiegelt, sind Vorversuche zur Sicherstellung der Haftung erforderlich.
• Empfohlen wird Haftungsgrundierung EP 724 E
• Versiegelung mit farblosem PU 882,
• Verbrauch 0,150 - 0,200 kg/m².

Mischen

• Bei Kombi-Gebinden liegt in einer Arbeitspackung das werkseitig gewogene Material im genau richtigen Mischungsverhältnis vor.
• Das Gebinde der Komponente A hat ausreichendes Volumen zur Aufnahme der gesamten Menge. Den Härter B restlos in das Harzgebinde leeren.
• Die Vermischung erfolgt maschinell mit einem langsam laufenden Rührgerät (200 - 400 U/min) und soll 2 - 3 Minuten betragen, bis eine homogene, schlieren freie Masse entsteht.
• Werden Teilmengen entnommen, sind diese nach Aufrühren der Einzelkomponenten im richtigen Mischungsverhältnis auszuwiegen.
• Zur Vermeidung von Mischfehlern wird empfohlen, die gemischte Versiegelung grundsätzlich in ein sauberes Gefäß umzuleeren und nochmals kurz zu mischen („Umtopfen“).

Verarbeitung

• Wie bei allen Reaktionsharzen sollte das Material sofort nach dem Mischen verarbeitet werden.
• Das Auftragen erfolgt mit einer fusselfreien und lösemittelbeständigen Velours - Versiegelungsrolle.
• Üblicherweise sollten vorher bereits Arbeitsfelder eingeteilt werden, um einen Mehrfachauftrag und wilde Überlappungen zu vermeiden.

• Durch den überlappten und mehrfachen Auftrag kann ein ungleichmäßiges Aussehen der Oberfläche und Streifenbildung auftreten.
• Lösemittelhaltige Versiegelungen sollten bei den empfohlenen Temperaturen ohne direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft verarbeitet werden.
• Bei größeren Flächen wird empfohlen, dass mindestens 2 oder besser mehrere Personen den Materialauftrag vornehmen.
• Dabei legt eine oder mehrere Person(en) das Material in einer Richtung vor, eine weitere Person übernimmt im Kreuzgang (90°-Winkel) das Verteilen des frisch aufgelegten Versiegelungsmaterials.

• Die Versiegelung muss mit der Kurzfloor-Rolle oder Feinstrukturwalze ausstrukturiert werden, d. h. unmittelbar nach dem Auftrag ist die am Boden verbleibende Oberflächenstruktur sichtbar.
• Die Verteilung muss solange erfolgen, bis eine zufriedenstellende, gleichmäßige Oberfläche sichtbar ist.
• Auf größeren Flächen sollte zur Vergleichmäßigung eine 50 cm breite Walze eingesetzt werden.
• Die Verteilungswalze sollte mit Materialgetränkt / benetzt sein und nur zum Verteilen und keinesfalls zum Auftragen der Versiegelung eingesetzt werden, damit ein möglichst gleichmäßiger Auftrag erreicht wird.
• Die Arbeiten sollten in einem abgestimmten Rhythmus ausgeführt werden, der Kreuzgang darf nicht zu spät ausgeführt werden.
• Auf großen Flächen sollte der Kreuzgang auf der Fläche gewalzt werden, dazu sind stumpfe Nagelschuhe erforderlich, um die Fläche begehen zu können.
• Immer „frisch in frisch“ arbeiten und beim  Verteilen auf optimale Verteilung achten.

• Wichtig:
• Bei der Verwendung auf Epoxidharz- und Polyurethanbeschichtungen ist eine ausreichend lange Härtungszeit, vor dem Versiegelungsauftrag, einzuhalten.
• Bei Raumtemperatur muss mindestens 18 Stunden gewartet werden.
• Längere Wartezeiten sind durchaus möglich, maximal jedoch 48 Stunden.

• Die Verwendung von transparenten PU 882 oder farbigen PU 883 kann auf folgenden Epoxidharzbeschichtungen empfohlen werden:
  • EP 174,
  • EP 175,
  • EP 175 Spezial,
  • EP 200 VF,
  • EP 213,
  • EP 220. 
• Sollen unbekannte Beschichtungen versiegelt werden, sind Vorversuche zur Haftungsprüfung durchzuführen.

• Die Temperatur an Boden und Luft darf 10 °C nicht unterschreiten und/oder die Luftfeuchtigkeit darf nicht über 75 % betragen.
• Die Temperaturdifferenz zwischen Boden- und Raumtemperatur sollte kleiner 3 °C sein, damit die Härtung nicht gestört wird.
• Tritt eine Taupunktsituation auf, kann eine reguläre Vernetzung nicht erfolgen und es treten Härtungsstörungen und Fleckenbildung auf.
• Wasserbelastung sollte während der ersten 7 Tage vermieden werden.
• Die angegebenen Härtezeiten beziehen sich auf 20 °C, bei tieferen Temperaturen verlängern sich die Verarbeitungs- und Härtungszeiten, bei Temperaturerhöhung werden diese verkürzt.
• Werden die Verarbeitungsbedingungen nicht eingehalten können Abweichungen in den beschriebenen technischen Eigenschaften des Endproduktes auftreten.

Reinigung

• Zur Entfernung von frischen Verunreinigungen und zur Reinigung von Werkzeugen sofort nach Gebrauch EP - Reiniger verwenden.
• Gehärtetes Material kann nur mechanisch entfernt werden.

Lagerung

• Trocken, wenn möglich frostfrei lagern. Ideale Lagertemperatur 10 - 20 °C.
• Vor Verarbeitung auf geeignete Verarbeitungstemperatur bringen.
• Anbruchgebinde dicht verschließen und baldmöglichst aufbrauchen.

Besondere Hinweise

• Das Produkt unterliegt der Gefahrstoffverordnung, Betriebssicherheitsverordnung, sowie den Transportvorschriften für Gefahrgut.
• Die erforderlichen Hinweise sind im DIN-Sicherheitsdatenblatt enthalten. Kennzeichnungshinweise auf dem Gebindeetikett beachten!
• PU 882 und PU 883 sind lösungsmittelhaltig.
• Weisen Sie Ihren Auftraggeber darauf hin, daß es bei den Versiegelungsarbeiten zu Belästigungen durch Geruch kommen kann.
• Achtung: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung und beachten Sie die im Sicherheitsdatenblatt benannten Brandschutzmaßnahmen.
• GISCODE: PU 50
• Kennzeichnung VOC-Gehalt:
• (EU-Verordnung 2004/42) Grenzwert 500 g/l (2010,II,j/lb):
• Produkt enthält im Verarbeitungszustand < 500 g/l VOC.
• CE-Kennzeichnung: PU - 882

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Technische Daten*

(* In Versuchen ermittelte Werte sind Durchschnittswerte. Abweichungen zur Produkt-Spezifikation möglich.)

Sicherheitsdatenblätter

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